Im
Rahmen der Veranstaltungsreihe “Wege aus der Krise “ wird der
Politikwissenschaftler und freie Publizist Dr. Andreas Püttmann der Frage
nachgehen, welche Bedeutung religiöse Überzeugungen für die Gesellschaft haben.
Der Fokus liegt dabei auf der religionssoziologisch am besten erforschten
christlichen Mehrheitsreligion.
Die
zunehmende Pluralisierung und Individualisierung sowie technischer Fortschritt,
breiter Wohlstand und eine lange Friedensperiode wirken sich auf die Bedeutung
der Religion im gesellschaftlichen Leben aus. Eine kontinuierliche Schwächung
der Kirchen – auch unabhängig von der Wirkung von Skandalen – ist offenkundig.
Für die zukünftige Entwicklung stellt sich die Frage, ob die Beiträge der
Religionen zur Gewissensbildung im Sinne der Nächstenliebe, zu
gesellschaftlichem Vertrauen und Zusammenhalt kompensierbar sind.
Viele Fragen, die nicht nur die
Kirchen beschäftigen, stellen sich:
- Welche Argumente gibt es in einer immer säkularer werdenden Gesellschaft für die Religion?
- Was sagen empirische Studien zur sozialen und politischen Wirkung kirchlicher Lehren?
- Ist der Glaube an Gott auf Dauer verzichtbar für eine humane Gesellschaft?
- Was bleibt in Deutschland an Wertschätzung und Vertrauen in die Religionen?
Veranstaltung: Wege aus der Krise – „Gesellschaft ohne Gott? – Sozialethische Früchte des Glaubens in Deutschland“ mit Dr. Andreas Püttmann
Datum: Donnerstag, 13. Juni 2019, 19:00 – 20:30 Uhr
Ort: Karl Rahner Akademie, Jabachstraße 4-8, 50676 Köln
Dr. Andreas Püttmann
Andreas
Püttmann , geboren 1964 in Dinslaken, studierte Politikwissenschaft, Geschichte
und Staatsrecht an der Universität Bonn und am Institut d’Etudes Politiques de
Paris. Er war Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und des DAAD und
absolvierte Praktika bei der Westfalenpost, beim WDR-Hörfunk und im Institut
für Demoskopie Allensbach. 1989-91 war er Redakteur beim „Rheinischen
Merkur“; 1991 Auszeichnung mit dem Förderpreis des Katholischen
Journalistenpreises. Er promovierte über das Thema: „Ziviler Ungehorsam und
christliche Bürgerloyalität“; die Dissertation wurde 1994 durch die
Görres-Gesellschaft im Schöningh-Verlag publiziert.
Seit
1993 ist Püttmann wissenschaftlicher Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung,
bis 1995 als Referent für journalistische Nachwuchsförderung, danach als
Referatsleiter in der Studentenförderung und Mitglied der Arbeitsgruppe Kirche
und Politik. Seit 2002 ist er als freier Publizist tätig, ehrenamtlich auch
2014/15 als Mitglied der von Armin Laschet geleiteten „Zukunftskommission“
der Bundes-CDU zum „Zusammenhalt der Gesellschaft“, 2015-18 im Vorstand der
„Gesellschaft katholischer Publizisten“, seit 2011 in der
evangelischen „Christlichen Medieninitiative Pro“ und seit 2018 im Ständigen
Arbeitskreis „Politische und ethische Grundfragen“ des Zentralkomitees der
deutschen Katholiken.
Er publiziert u.a. in: Herder Korrespondenz, Stimmen der
Zeit, Anzeiger für die Seelsorge, Psychotherapie und Seelsorge, Christ und
Welt/Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung; online bei
katholisch.de und domradio.de. Buchpublikationen u.a. „Gesellschaft ohne
Gott. Risiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung Deutschlands“
(2010), „Führt Säkularisierung zu Moralverfall? Eine Antwort auf Hans
Joas“ (2013), „Wie katholisch ist Deutschland – und was hat es davon?“
(2017), „Wie viel Kirche braucht das Land? Christliches Zeugnis in einer
säkularen Gesellschaft“ (Co-Autor, 2019), Gender-Nation-Religion. Ein
internationaler Vergleich von Akteursstrategien und Diskursverflechtungen
(Co-Autor, 2019).