REPORT | Partner im christlich-islamischen Dialog in Deutschland

Köln – Am Freitag (25.03.2022) sind zahlreiche Partnerinnen und Partner im christlich-islamischen Dialog in Deutschland beim dritten Empfang der Deutschen Bischofskonferenz im Tagungszentrum Maternushaus in Köln zusammengekommen, um ein Zeichen des geschwisterlichen Miteinanders in der Gesellschaft zu setzen. Die Veranstaltung begann mit einem gemeinsamen Abendgebet in der Basilika St. Ursula Köln.

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WEBINAR | Glaubensverwandtschaft von Muslim:innen und Christ:innen in koranischer & gegenwärtiger Zeit

Am Mittwoch (16.03.2022) findet das Webinar Glaubensverwandtschaft von Muslim:innen und Christ:innen in koranischer & gegenwärtiger Zeit statt. Hierbei werden die Gäste ein konkretes Beispiel von evangelisch-muslimischer Zusammenarbeit vorstellen: Das Projekt „Koranlektüre unter muslimischer Anleitung“

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REPORT | Stationen des christlich-muslimischen Dialogs in der evangelischen Kirche im Rheinland

Köln – Das vierte Webinar in der Vortragsreihe „Evangelische Kirchen im Dialog mit Muslim: innen“ fand am Mittwoch (12.01.2022) statt. Pastorin Dr. Beate Sträter referierte hierbei über die Entwicklung des christlich-muslimischen Dialogs in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Sie erinnerte dabei ausdrücklich an die gemeinsamen Interessen und Herausforderungen des Zusammenlebens.

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WEBINAR | Stationen des christlich-muslimischen Dialogs in der Evangelischen Kirche im Rheinland

Nach dem Webinar im Dezember 2021 wird Referentin Dr. Beate Sträter über die Stationen des christlich-muslimischen Dialogs in der evangelischen Kirche im Rheinland vortragen. Die Online-Veranstaltung findet am Mittwoch (12.01.2022) statt und ist offen für alle Interessentinnen und Interessenten.

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Dr. Yavuzcan: „Die Diskussion geht für Muslime an der Realität vorbei“

(Köln, 25.06.2015) Dr. İsmail Hakkı Yavuzcan vom Zentrum für islamische Theologie der Universität Tübingen sprach im Rahmen der Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland – Die Wahrnehmung des ‚Anderen‘ in unseren Köpfen“, ein gemeinsames Projekt des Interkultureller Dialog e.V. (ikult) und der Kölner Hochschulvereinigung Young Academics, über „Muslimsein in Deutschland“. Seit April dieses Jahres bekamen im Rahmen der Gesprächsreihe verschiedene Lebens- und Glaubenswelten die Möglichkeit zur Selbstdarstellung. Am vergangenen Donnerstag, passend zur Fastenzeit, wurden auch Einblicke in die vielfältige Welt der Muslime in Deutschland gewährt.

Dr. Yavuzcan erklärte zu Beginn seines Vortrags, dass in der deutschen Öffentlichkeit ein widersprüchliches Bild von Muslimen herrsche. Dabei handele es sich bei den Muslimen in Deutschland tatsächlich keineswegs um eine homogene Gruppe. Im Gegenteil seien äußerst heterogene Identitäten unter Muslimen in Deutschland vorhanden. In der Öffentlichkeit herrsche zwar das Bild, dass sich Muslime streng an ihre Religion halten, doch die Wirklichkeit sehe anders aus. Ganz unterschiedliche Lebensstile seien unter Muslimen festzustellen, wobei im alltäglichen Leben für manche, islamische Werte von großer Bedeutung seien, für andere hingegen nur eine nebensächliche Rolle spiele. Zudem erklärte Dr. Yavuzcan, dass es nicht möglich sei, einen idealtypischen Muslim zu finden, da die „reine Lehre“ nicht in der Realität existiere. Eine deskriptive Methode, die versucht, Lebens- und Glaubenswelten empirisch zu erfassen, sei zum Verständnis des Muslimseins in Deutschland dienlicher, so Yavuzcan. Hybride bzw. Patchwork-Identitäten, die unterschiedliche und scheinbar widersprüchliche Muster (Bsp. Deutsch-Türkisch-Muslimisch-Schwäbisch) zusammenbringen, seien auch unter Muslimen anzutreffen.

Menschen mit einem muslimischen Hintergrund werden sehr leicht auf ihre Identität als „Muslim“ reduziert.

Dr. İsmail Hakkı Yavuzcan

Dr. Ismail Yavuzcan 2Daneben wurde in dem Vortrag die umstrittene Rolle der Medien thematisiert. Dazu erklärte Dr. Yavuzcan, dass das Bild „des Muslims“ oft medial konstruiert sei. Medien würden oft Stereotypen bedienen und dabei behilflich sein so manche Vorurteile aufrechtzuerhalten. Oft zeige man Muslime nur als bärtige und männliche Personen oder muslimische Frauen mit Gesichtsschleier, die in der modernen deutschen Gesellschaft fremd seien. Allerdings stellte Dr. Yavuzcan auch klar, dass viele Muslime bewusst oder unbewusst durch ihr Fehlverhalten diese Stereotypen bedienen würden. Dennoch seien Schlagzeilen von auflagenstarken Zeitschriften wie ‚Der Spiegel‘, ‚Focus‘ oder ‚Stern‘ über Muslime und den Islam kritisch zu betrachten, da sie stets ein einseitiges Bild unterstützen würden. Deshalb wundert es nicht, dass Bewegungen wie Pegida entstehen, die glücklicherweise in großen Teilen Deutschlands nicht Fuß fassen konnten, so Yavuzcan.

Die Diskussion, ob der Islam zu Deutschland gehört, gehe für viele muslimische Jugendliche an der Realität vorbei, da sie sich längst nicht mehr als Migranten, sondern selbstverständlich als Teil der deutschen Gesellschaft betrachten würden. Zum Schluss seines Vortrags erklärte Dr. Yavuzcan, dass in der Öffentlichkeit die Annahme herrsche, dass überall Moscheen entstehen, dabei gebe es in Deutschland nur wenige klassische Moscheen mit Kuppel und Minarett. „Bei der erdrückenden Mehrheit der muslimischen Gebetshäuser in Deutschland handelt es sich noch immer um Hinterhofmoscheen“, so Yavuzcan.

Dr. Ismail Yavuzcan - Publikum