Der Interkultureller Dialog e.V. lädt gemeinsam mit der Kölner Hochschulvereinigung Young Academics zur Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland – Die Wahrnehmung des ‚Anderen‘ in unseren Köpfen“ ein. Die Sitzungen des Projekts werden in der Universität zu Köln und in unseren Vereinsräumlichkeiten stattfinden.
In der Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland – Die Wahrnehmung des ‚Anderen‘ in unseren Köpfen“ werden Auffassungen über verschiedene Identitäten und Lebensformen unserer Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf diese behandelt. Durch Vorträge von Vertretern verschiedener Lebens- und Glaubenswelten und anschließenden Gesprächsrunden erhalten TeilnehmerInnen Einblicke in die ihnen unbekannten Lebenswelten.
In einer von Pluralität geprägten Gesellschaft werden Menschen immer wieder und intensiver mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Die Tatsache, dass die Welt zu einem globalen Dorf zusammengewachsen ist, verstärkt dieses Phänomen. Menschen verlassen ihre Heimat und versuchen sich in neuen Kulturen und Gesellschaften einzuleben. Die dabei entstehenden Sozialisationsprozesse bedürfen der enormen Anstrengung beider Seiten.
Insbesondere Deutschland steht vor der Herausforderung der Inkulturation verschiedener Lebens- und Glaubenswelten wie die der Muslime. Die Wiederholung des Wulffzitats „Der Islam gehört zu Deutschland“ durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die damit verbundenen Reaktionen der Öffentlichkeit, zeigen die Brisanz dieser Thematik. Deutschland tut sich schwer mit kultureller Vielfalt.
Der kulturelle und gesellschaftliche Wandel, der durch Interaktion zwischen verschiedenen Lebens- und Glaubenswelten entsteht, stellt jeden Einzelnen vor große Herausforderungen. Die Entstehung von Vorurteilen, Diskriminierungen, Rassismus und Überfremdungsängsten kann dabei vielschichtige Gründe haben. So wundert es nicht, dass es zu gesellschaftlichen Reibungen kommt, die sich in jüngster Zeit besonders in Form der Pegida-Demonstrationen und den Ausschreitungen zwischen rechtsradikalen Hooligans und Salafisten gezeigt haben. Auch die Pariser Anschläge auf Charlie Hebdo wurden letztlich von Menschen verübt, die in der „europäischen Gesellschaft“ sozialisiert wurden.
Die Veranstalter möchten dieses Thema auf der Basis wissenschaftlicher Vorträge vertiefen. Die Intention der Gesprächsreihe ist, verschiedene Identitäten der unterschiedlichen Lebens- und Glaubenswelten einen Raum zur Selbstdarstellung zu bieten. Damit soll das vermeintlich „Fremde“ durch direkten Wissensaustausch „bekannter“ werden. In der Gesprächsreihe werden also folgenden Fragestellungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt: Wie entstehen Vorurteile? Wer ist der „Andere“ und wie sieht sein Alltag aus? Was denkt er über mich? Welches Gesellschaftsmodell passt zu uns? Anschließende Diskussionsrunden werden uns die Möglichkeit geben, von den Ideen und Erkenntnissen unserer Gäste profitieren zu können.
Es ist den Veranstaltern bewusst, dass im Rahmen des Projekts die Vielfalt von Lebens- und Glaubenswelten im Ganzen nicht wiedergegeben werden kann. Die ausgewählten Vorträge stellen daher nur einen Teil der Realität dar und sollen nur einen Einblick gewähren.
Wir Laden Sie alle herzlich zu unserer Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland – Die Wahrnehmung des ‚Anderen‘ in unseren Köpfen“ ein.
Vorträge
- „Wie entstehen Vorurteile?“ von Dr. Susanne Spülbeck am 21.04.2015
- „Transkulturalität“ von Dr. Nadjib Sadikou am 20.05.2015
- „Katholisch sein in Deutschland“ von Dr. Thomas Lemmen am 03.06.2015
- „Roma und Sinti sein in Deutschland“ von Merfin Demir am 09.06.2015
- „Evangelisch sein in Deutschland“ von Pfr. Dorothee Schaper am 17.06.2015
- „Muslimisch sein in Deutschland“ von Dr. Ismail Hakkı Yavuzcan am 25.06.2015
- „Jüdisch sein in Deutschland“ von Rabbiner Jehoschua Ahrens am 20.10.2015
Beachten Sie auch die Projektseite zur Gesprächsreihe.