Jehoschua Ahrens: Juden, Christen und Muslimen liegt eine historische Chance zur Zusammenarbeit vor

(Köln, 20.10.2015) Im Rahmen der Gesprächsreihe “Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland – Die Wahrnehmung des ‘Anderen’ in unseren Köpfen” referierte Jehoschua Ahrens, ehemaliger Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, in den Vereinsräumlichkeiten des Interkultureller Dialog e.V. über das jüdische Leben in Deutschland und das Judentum im Allgemeinen.

Jehoschua Ahrens begann seine Ausführungen zum Judentum, welche die erste der drei monotheistischen Religionen ist, mit einer überblicksartigen Rekonstruktion der über 5.000 jährigen Historie dieser Religion. Dabei orientierte sich Ahrens hauptsächlich an der 2.000 jährigen – bis heute andauernden – europäischen und dabei insbesondere der deutschen Entwicklung des Judentums von der Zeit der Römer bis in das moderne 21. Jahrhundert. Der Referent ging auch auf die drei großen Strömungen im Judentum, nämlich die liberale, die modern-orthodoxe und die ultraorthodoxe, ein.

In seinem Vortrag widmete sich Ahrens auch einer vergleichenden Betrachtung zwischen dem Islam und dem Judentum, wobei er einen Schwerpunkt auf die außerordentlich vielen und wichtigen theologischen Gemeinsamkeiten setzte.

„Lange Zeit und ausgiebig genug wurden auf die Unterschiede zwischen unseren Religionen hingewiesen. Es ist an der Zeit, uns in unseren Gemeinsamkeiten wiederzufinden.“

J. Ahrens

Ahrens betonte, dass trotz bestehender Unterschiede, die Gemeinsamkeiten „der Völker des Lichts/Völker der Bücher“ überwiegen würden. Beispielhaft führte der Redner die gemeinsame Erfahrung von Muslimen und Juden in Europa an, die sich überwiegend als Minderheiten in den europäischen Gesellschaften integrieren mussten und dabei auf ähnliche Hindernisse gestoßen sind bzw. stoßen. Weitere Gemeinsamkeiten sind im religiösen Verhalten zu erkennen: So ist die religiöse Reinheit der Ernährung („helal“ / “koscher“) oder das Ritual der Beschneidung eine ausschlaggebende Gemeinsamkeit.

„Juden, Christen und Muslime sind sich – trotz bestehender politischer, kultureller oder religiöser Differenzen – sehr nahe. Ihnen liegt eine historische Chance vor, sich bei gemeinsamen Interessen zusammenzutun und sich für interreligiösen und interkulturellen Dialog einzusetzen.“

J. Ahrens

Dr. Yavuzcan: „Die Diskussion geht für Muslime an der Realität vorbei“

(Köln, 25.06.2015) Dr. İsmail Hakkı Yavuzcan vom Zentrum für islamische Theologie der Universität Tübingen sprach im Rahmen der Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland – Die Wahrnehmung des ‚Anderen‘ in unseren Köpfen“, ein gemeinsames Projekt des Interkultureller Dialog e.V. (ikult) und der Kölner Hochschulvereinigung Young Academics, über „Muslimsein in Deutschland“. Seit April dieses Jahres bekamen im Rahmen der Gesprächsreihe verschiedene Lebens- und Glaubenswelten die Möglichkeit zur Selbstdarstellung. Am vergangenen Donnerstag, passend zur Fastenzeit, wurden auch Einblicke in die vielfältige Welt der Muslime in Deutschland gewährt.

Dr. Yavuzcan erklärte zu Beginn seines Vortrags, dass in der deutschen Öffentlichkeit ein widersprüchliches Bild von Muslimen herrsche. Dabei handele es sich bei den Muslimen in Deutschland tatsächlich keineswegs um eine homogene Gruppe. Im Gegenteil seien äußerst heterogene Identitäten unter Muslimen in Deutschland vorhanden. In der Öffentlichkeit herrsche zwar das Bild, dass sich Muslime streng an ihre Religion halten, doch die Wirklichkeit sehe anders aus. Ganz unterschiedliche Lebensstile seien unter Muslimen festzustellen, wobei im alltäglichen Leben für manche, islamische Werte von großer Bedeutung seien, für andere hingegen nur eine nebensächliche Rolle spiele. Zudem erklärte Dr. Yavuzcan, dass es nicht möglich sei, einen idealtypischen Muslim zu finden, da die „reine Lehre“ nicht in der Realität existiere. Eine deskriptive Methode, die versucht, Lebens- und Glaubenswelten empirisch zu erfassen, sei zum Verständnis des Muslimseins in Deutschland dienlicher, so Yavuzcan. Hybride bzw. Patchwork-Identitäten, die unterschiedliche und scheinbar widersprüchliche Muster (Bsp. Deutsch-Türkisch-Muslimisch-Schwäbisch) zusammenbringen, seien auch unter Muslimen anzutreffen.

Menschen mit einem muslimischen Hintergrund werden sehr leicht auf ihre Identität als „Muslim“ reduziert.

Dr. İsmail Hakkı Yavuzcan

Dr. Ismail Yavuzcan 2Daneben wurde in dem Vortrag die umstrittene Rolle der Medien thematisiert. Dazu erklärte Dr. Yavuzcan, dass das Bild „des Muslims“ oft medial konstruiert sei. Medien würden oft Stereotypen bedienen und dabei behilflich sein so manche Vorurteile aufrechtzuerhalten. Oft zeige man Muslime nur als bärtige und männliche Personen oder muslimische Frauen mit Gesichtsschleier, die in der modernen deutschen Gesellschaft fremd seien. Allerdings stellte Dr. Yavuzcan auch klar, dass viele Muslime bewusst oder unbewusst durch ihr Fehlverhalten diese Stereotypen bedienen würden. Dennoch seien Schlagzeilen von auflagenstarken Zeitschriften wie ‚Der Spiegel‘, ‚Focus‘ oder ‚Stern‘ über Muslime und den Islam kritisch zu betrachten, da sie stets ein einseitiges Bild unterstützen würden. Deshalb wundert es nicht, dass Bewegungen wie Pegida entstehen, die glücklicherweise in großen Teilen Deutschlands nicht Fuß fassen konnten, so Yavuzcan.

Die Diskussion, ob der Islam zu Deutschland gehört, gehe für viele muslimische Jugendliche an der Realität vorbei, da sie sich längst nicht mehr als Migranten, sondern selbstverständlich als Teil der deutschen Gesellschaft betrachten würden. Zum Schluss seines Vortrags erklärte Dr. Yavuzcan, dass in der Öffentlichkeit die Annahme herrsche, dass überall Moscheen entstehen, dabei gebe es in Deutschland nur wenige klassische Moscheen mit Kuppel und Minarett. „Bei der erdrückenden Mehrheit der muslimischen Gebetshäuser in Deutschland handelt es sich noch immer um Hinterhofmoscheen“, so Yavuzcan.

Dr. Ismail Yavuzcan - Publikum

Merfin Demir: Medien stellen einseitiges Bild über Einwanderung dar

(Köln, 09.06.2015) Am Dienstagabend wurde die nächste Sitzung im Rahmen der Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland“ in der Universität zu Köln abgehalten. Merfin Demir, Koordinator des Projekts ‚Junge Roma aktiv‘ der Otto Benecke Stiftung, referierte zum Thema „Sinti und Roma sein in Deutschland“.

Zu Beginn seines Vortrags erklärte Merfin Demir den anwesenden Gästen die Auswanderungsbilanz von Bulgaren und Rumänen und bedauerte, dass die Medien derzeit die Einwanderungsthematik verzerrend und inkorrekt darlegen würden. Demnach würden 36% der rumänischen und bulgarischen Emigranten nach Italien, 18% nach Spanien, 14% nach Großbritannien und lediglich 11% nach Deutschland auswandern. Allerdings herrsche in den deutschen Medien häufig das Klima, dass die deutsche Gesellschaft vor einer Überfremdung stehe, obwohl die Einwanderungsquote zu anderen europäischen Ländern vergleichsweise gering sei.

Demir erläuterte, dass die Vorfahren der Sinti und Roma ursprünglich aus dem Nordwesten des indischen Subkontinents stammen. Aufgrund von Übergriffen, die Roma im Mittelalter erfahren haben, habe eine Auswanderung aus Indien in Richtung Europa stattgefunden. Wegen der breiten geografischen Verteilung der ausgewanderten Roma könne man heute nicht mehr von einer einheitlichen Kultur von Roma sprechen, sondern es herrsche eine kulturelle Pluralität. Daneben sei die Kultur von Roma stark davon abhängig in welcher Region sie leben und welcher Religion sie angehören. Der allgemeine Fixpunkt für die Identität von Roma sei in der Regel die Sprache, sofern sie gesprochen wird, betonte Demir.

Es existieren viele Roma Subkulturen nebeneinander. Die Entstehung von Nationalstaaten hat dazu geführt, dass die Existenz von Subkulturen infrage gestellt wurden und Normalität zu Anomalität wurde.

Merfin Demir

In der Geschichte hätten Roma unzählige unangenehme Erfahrungen gemacht. In Rumänien habe man Roma als Sklaven gehalten, ähnlich wie Afroamerikaner in den USA. Auch habe man Roma in Europa als Feinde der Christenheit diffamiert, weil sie nicht katholisch waren. Die Kirche habe sogar Scheine erstellen lassen, um Roma zu identifizieren und zu verfolgen. Und während des NS-Regimes seien Sinti und Roma gänzlich einem Völkermord ausgesetzt gewesen, so Demir.

Die Wahrung der eigenen Kultur ist mindestens genauso wichtig wie die Wahrung der eigenen Identität.

Merfin Demir

Zum Unterschied zwischen Sinti und Roma sagte Demir: “Sinti sind seit über 600 Jahren in Deutschland ansässig und leben seit jeher hauptsächlich im deutschsprachigen Raum. Roma hingegen leben überwiegend im osteuropäischen Raum. Damit einhergehend sind einige kulturelle Unterschiede vorhanden“.

Abschließend stellte Merfin Demir fest, dass es bei wirtschaftlichen Verstößen Warnbriefe gibt, aber bei Menschenrechtsverletzungen nicht und warf die Frage in den Raum, ob es sich beim Projekt der Europäischen Union um eine Wertegemeinschaft oder doch nur Wirtschaftsgemeinschaft handelt.

Dr. Thomas Lemmen zu Gast im ikult e.V.

(Köln, 03.06.2015) Am Mittwochabend war Dr. Thomas Lemmen, Referent im Referat Dialog und Verkündigung des Erzbistums Köln, zu Gast im Interkultureller Dialog e.V. (ikult) und hielt im Rahmen der Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland“ einen Vortrag zum Titel „Katholisch sein in Deutschland“.

Seinen Vortrag teilte Dr. Lemmen in zwei Bereiche auf. Im ersten Teil ging er auf die Entstehungsgeschichte des Christentums ein und schilderte Kernpunkte des christlichen Glaubens. Dr. Lemmen unterstrich, dass die Beziehung des Menschen zu Gott mit Jesus Christus eine neue Tiefe erlangt habe und Jesus sich für die Armen und Unterdrückten eingesetzt habe. Zudem erklärte Dr. Thomas Lemmen, dass die ersten Christen in Europa Migranten waren. Genau wie das Judentum habe sich auch das Christentum vermutlich im Römischen Reich über die Handelswege ausgebreitet. Man gehe davon aus, dass die ersten Christen Soldaten und Händler waren. Weitere Unterthemen der chronologischen Einführung in die Entstehungsgeschichte des Christentums waren die Unterscheidung des west- und oströmischen Christentums, die Schlacht bei Zülpich, die Krönung Karl des Großen durch den Papst sowie das Wirken angelsächsischer Missionare. 1517 gab es mit der Reformation das erste Mal zwei Erscheinungsbilder des Christentums, so Lemmen. Das Ziel Martin Luthers sei gewesen, der Verweltlichung der Kirche entgegenzuwirken. Die Reformation habe eine konfessionelle Zweiteilung herbeigeführt, dessen Spuren auch heute noch deutlich zu sehen seien.

Im zweiten Teil ging Dr. Thomas Lemmen auf die gegenwärtige Lebenswelt der Christen in Deutschland ein. Hierzu bediente er sich auch aktuellen demografischen Statistiken. In den vergangenen Jahrzehnten sei die Taufenrate stark zurückgegangen, der Anteil der Konfessionslosen stark gestiegen und der Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung habe sich von 2,7% auf 5% erhöht. Als Grund für den Zuwachs von Konfessionslosen nannte er unter anderem die Wiedervereinigung, da die Menschen in den neuen Bundesländern vom alten System als konfessionslos betrachtet wurden und diesen Status größtenteils nach der Wende behalten hätten. Daneben sei allerdings nicht zu übersehen, dass sich tatsächlich eine beachtliche Zahl an Menschen von der Kirche abgewandt hat, so Lemmen. Oft sei es der Fall, dass sich Bürger über folgenschwere Ereignisse innerhalb der Kirche aufregen und deshalb beispielsweise keine Kirchensteuer mehr zahlen möchten. Es seien sogar Protestanten vorhanden, die sich über Entscheidungen der katholischen Kirche ärgern und aus der evangelischen Gemeinde austreten. „Wir sind hier als Katholiken auf hohem Niveau mit dem ‚Jammern’“, sagte Dr. Lemmen um zu unterstreichen, dass die Kirche in Afrika unter viel prekäreren und unverhältnismäßigen Bedingungen die Menschen zu erreichen versuchen würden.

PublikumAufgrund der Tatsache, dass unter den Gästen sehr unterschiedliche „Lebens- und Glaubenswelten“ wie Muslime, Konfessionslose etc. vorhanden waren, musste sich Dr. Lemmen vielen Fragen stellen. So fand zum Abschluss des Abends eine angenehme Gesprächsrunde mit interessanten Fragen statt, sodass der eine oder andere Aspekt noch einmal intensiver thematisiert wurde.

Dr. Nadjib Sadikou: Kultur ist dynamisch und wandelbar

(Köln, 20.05.2015) Am Mittwochabend ging die Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten“ in die zweite Runde. Dr. Nadjib Sadikou, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Seminar der Universität Tübingen, hielt in den Vereinsräumlichkeiten des Interkultureller Dialog (ikult e.V.) vor ca. 35 Personen einen Vortrag zum Thema „Transkulturalität“. Gemeinsam mit der ersten Sitzung, in der Dr. Susanne Spülbeck erläuterte „Wie Vorurteile entstehen“, dient der Vortrag von Dr. Sadikou für die Teilnehmer der Gesprächsreihe als eine theoretische Basis für die kommenden Sitzungen, in der verschiedene ‚Lebens- und Glaubenswelten‘ präsentiert werden.

Dağdelen und Sadikou

Hasan Dağdelen und Dr. Nadjib Sadikou

Nachdem Hasan Dağdelen, Geschäftsführer des ikult e.V., die Teilnehmer der Veranstaltung mit freundlichen Worten begrüßte, stellte er den Referenten des Abends mit folgenden Worten vor: „Herr Dr. Nadjib Sadikou stammt aus dem Benin und ist in einem interkulturellen Umfeld von verschiedenen Sprachen, Ethnien und Religionen aufgewachsen. Deshalb ist er als Referent für unsere Gesprächsreihe äußerst geeignet, da diese den Titel ‚Lebens- und Glaubenswelten‘ trägt. Herr Sadikou war im internationalen und interdisziplinären Projekt ‚Wertewelten‘ der Universität Tübingen tätig“, so Dağdelen.

Transkulturalität

In seinem Vortrag stellte Dr. Sadikou das Konzept der ‚Transkulturalität‘ vor. Wolfgang Welsch sei der Wegbereiter von diesem Konzept und erkläre, dass Kulturkreise und Kulturen von gegenseitigen Verwischungen betroffen seien. Das heiße nicht, dass eine Globalkultur im Entstehen begriffen sei, sondern vielmehr, dass Individuen transkulturelle Elemente sowie Bestandteile von ganz unterschiedlichen Kulturkreisen hätten. Deshalb sei jedes Individuum auf eine besondere Weise transkulturell. Dies habe auch mit historischer Entwicklung zu tun, da selbst unsere Ahnen kulturelle Vermischungen erlebt hätten.

Die Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland“ fokussiert sich auf Bereiche, die äußerst interessant sind, da sie gesellschaftliche Entwicklungen unter die Lupe nimmt.

Dr. Nadjib Sadikou

Kultur

In Anlehnung an den Ansätzen von Terry Eagleton und Tzvetan Todorov erläuterte Sadikou, dass Kultur dynamisPublikumch und wandelbar sei, also keineswegs statisch. Zudem seien Kulturen vielfältiger geworden, da die Welt heute vielschichtiger sei als jemals zuvor. Daneben erklärte Dr. Sadikou, dass kulturelle Zuschreibungen unangebracht sind, da sie komplett unzutreffend sein können. So könnten sich ganz andere kulturelle Hintergründe einer Person feststellen lassen, wenn man sie näher begegnet, als die anfänglichen Zuschreibungen es erlaubten. Oft passiere es, dass Menschen sich in ihrer Wahrnehmung irren. Transkulturelle Elemente seien in den Individuen bereits vorhanden, doch diese nehme man oftmals nicht wahr.

Abschließend stellte Dr. Sadikou den Roman „Selam Berlin“ der türkischstämmigen Autorin Yade Kara vor. Das Buch passe gut zur Gesprächsreihe, da es die Wahrnehmung des Anderen thematisiere und ein geeignetes Beispiel für Interreligiosität und Transkulturalität sei. In dem Roman sei der Protagonist Hasan zwischen Berlin und Istanbul, also zwei ganz unterschiedlichen Kulturen, hin und hergerissen und versucht, die beiden Räume ineinanderfließen zu lassen.

Transkulturalität bedeutet, dass Menschen nicht eine, sondern mehrere Zugehörigkeiten haben. Menschen beherbergen verschiedene Facetten der Kultur und Identität in sich.

Dr. Nadjib Sadikou

Anschließend fand eine Fragerunde statt, in der die Teilnehmer eine rege Diskussion über das Konzept der Transkulturalität führten.

Dr. Susanne Spülbeck: Öffentliche Diskurse können Vorurteile reduzieren

(Köln, 21.04.2015) Am Dienstagabend startete die Gesprächsreihe „Lebens- und Glaubenswelten in Deutschland – Die Wahrnehmung des ‚Anderen‘ in unseren Köpfen“, ein gemeinsames Projekt des Interkultureller Dialog e.V. und der Kölner Hochschulvereinigung Young Academics. Zum Auftakt der Gesprächsreihe hielt Dr. Susanne Spülbeck, Ethnologin und Geschäftsführerin des blickwechsel, einen Vortrag zum Thema „Wie entstehen Vorurteile?“ und vermittelte theoretische Grundlagen, die in den kommenden Sitzungen von großer Bedeutung sein werden.

A. Kategorienbildung

Dr. Spülbeck erklärte, dass Kategorien Menschen dabei helfen die Welt in der sie leben zu ordnen. Diese seien erforderlich, um die Welt besser zu verstehen. Demnach würden auch Kinder Wahrnehmungskategorien bilden, um beispielsweise Gefahren zu erkennen und einfache alltägliche Sachen zu verstehen. So könnten Kinder alle Vierbeiner bereits der Kategorie „Tierwelt“ zuordnen. Alles, was in einer Babyflasche ist, könne demnach als „Nahrung“ erkannt werden. Dies führe jedoch auch dazu, dass Kinder leicht daneben liegen können.

Kategorien liefern klare Orientierungen, mit denen man trennen und ordnen kann. Sie fungieren somit als Hilfsmittel, um Dinge besser einordnen zu können.

B. Henri Tajfel

In ihrem Vortrag bezog sich Spülbeck auch auf den britischen Sozialpsychologen Henri Tajfel (1919-1982), der sagt, dass ein rigider autoritärer Charakter zur Vorurteilsbildung neigt, weil dieser gewisse Probleme in der Kindheit hatte. Alle Menschen neigen zu Vorurteilen, weil jeder Kategorien bilden muss, um sich zu orientieren. Als Paradebeispiel könne man die Kategorien Männer und Frauen nehmen, weil durch diese bestimmt werden könne, was typisch männlich und weiblich ist. Irrelevant sei hierbei, ob in anderen Ländern diese Dinge anders definiert werden. Der Kabarettist Ursus Wehrli sagte hierzu, dass es ein menschliches Bedürfnis ist, dass man nach Ordnung und klarer Orientierung sucht. Gerade zu beispielhaft sei, dass man Führungspositionen immer mit schlanken und dominanten Männern in Verbindung bringe. Klischees würden schnell zur Geschlechterrolle werden.

Alle Menschen neigen zu Vorurteilen, weil jeder Kategorien bilden muss, um sich zu orientieren.

C. Soziale Kategorien

Lebens- und Glaubenswelten - GruppendiskussionSoziale Kategorien seien effizient, weil diese Orientierung im Alltag liefern, so Spülbeck. Sie definieren auch die eigene Identität. Hierbei sei zu beachten, dass es verschiedene Identitätskonstruktionen geben könne. Diese Art der Kategorie sei erfahrungsoffen. Das heißt, wenn man beispielsweise einen Fremden näher kennenlernt, könnten sich eigene Stereotypen auch ändern. Automatisch seien mehr Vorurteile vorhanden, wenn man wenig Erfahrungen mit anderen Typen habe.

D. Georg Simmel

Der deutsche Philosoph Georg Simmel (1858-1918) habe sich mit der Frage befasst, welche Rolle Fremde in der Gesellschaft hätten. Fremdheit sei etwas, das mit Mobilität zu tun habe. Der Fremde komme von irgendwo dazu und könne über einen längeren Zeitraum bleiben oder weiter ziehen. Der Fremde sei ein organisches Glied der Gruppe und jede Gesellschaft brauche Personen, die sie als fremd definieren könne, um ihre eigene Identität besser zu definieren und von den anderen zu trennen. Der Fremde sei auch der unabhängigere, denn er bewerte die Verhältnisse vorurteilsfreier und sei in seiner Aktion nicht durch Gewöhnung gebunden. Aus diesem Grund waren die Richter in den italienischen Städten immer zugereiste Juristen, so Dr. Spülbeck. Die Rolle des Fremden gebe uns die Möglichkeit Dinge anders zu sehen und zu tun, als wir es gewohnt seien. In dem Maß, in dem es gelinge, das Fremde fremd sein zu lassen und ihm zugleich einen sicheren Ort in unserer Gesellschaft zu geben, in dem Maß würden wir unsere Gesellschaft als eine stabile erleben. Menschen mit Problemen, anderen Neigungen oder anderen Ideen hätten meist das Problem sich zu outen, weil sie die Angst in sich trugen, von der Gesellschaft nicht akzeptiert zu werden. Je besser es einer Gesellschaft gelinge diese Außenseiter zu integrieren, desto sicherer fühle sie sich.

Fazit

Auf Grundlage der oben beschriebenen Inhalte ist Dr. Spülbeck zu dem Schluss gekommen, dass Vorurteile individuelle Versuche sind, eine klare Orientierung in einer diffusen Welt herzustellen. Deshalb müssten Vorurteile öffentlich ausgehandelt werden. Gesellschaftliche Diskurse über Vorurteile sollten ein akzeptierter Teil des öffentlichen Diskurses werden. Denn die Reduzierung von Vorurteilen sei möglich, wenn klare Orientierungen im öffentlichen Diskurs geliefert werden, so Dr. Spülbeck am Ende ihres Vortrags.

Gesellschaftliche Diskurse über Vorurteile definieren die Lebensqualität in einer Gesellschaft für alle.

Dr. Susanne Spülbeck

Lebens- und Glaubenswelten - Publikum2

Prof. Dr. Wolf-Dietrich Bukow: „Die jüngeren Ereignisse haben der Hizmet-Bewegung geholfen“

(Köln, 20.01.2015) Erziehungs- und Kultursoziologe Prof. Dr. Wolf-Dietrich Bukow und Ercan Karakoyun, von der Stiftung Dialog und Bildung, nahmen in den neuen Räumlichkeiten des Interkultureller Dialog e.V. an einem Gespräch über die neu erschienene Publikation Fethullah Gülens „Was ich denke, was ich glaube“ teil.

Nach einer Präsentation über die Hizmet-Bewegung beantworteten Ercan Karakoyun und Prof. Bukow die Fragen der Gäste und äußerten sich auch zu aktuellen Geschehnissen. Karakoyun erklärte, dass die aktuelle Lage in der Türkei, der Hizmet-Bewegung insbesondere in Deutschland geholfen habe. Die Menschen würden zunehmend erkennen, dass Hizmet sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzt, so Karakoyun.

Was ich denke, was ich glaube - Prof. Wolf-Dietrich Bukow

Prof. Dr. Wolf-Dietrich Bukow

Auch Prof. Bukow betonte, dass die jüngeren Ereignisse in der Türkei der Hizmet-Bewegung in Deutschland in der öffentlichen Wahrnehmung sehr geholfen haben. Anhand der Fronten, die sich gebildet hätten, auf der einen Seite die Aufklärer von Korruption und auf der anderen Seite ein antidemokratisches Bestreben, könnten die Menschen hierzulande die Lage besser beurteilen und die Bewegung besser verstehen. „Die Gülen-Bewegung setzt sich für unsere Werte ein“, fügte er hinzu.

Die Hizmet-Bewegung ist eine soziale und bürgerliche Bewegung, die für typisch konservative Werte, wie etwa Bildungsbestreben steht. Gülen zeigt den Menschen auf, wie sie diese Werte in ihrer Lebenswelt umsetzen können.

Prof. Dr. Wolf-Dietrich Bukow

Zudem erklärte Prof. Bukow, dass der Grund des Misstrauens gegen die Bewegung darin liege, dass viele der Bewegung ein solch fortgeschrittenes und modernes Bildungsideal nicht zutrauen würden. „Muslime können doch nicht so fortschrittlich sein“, hieße es oft in der Bevölkerung. Dabei spreche gerade das Bildungsengagement viele Menschen an und bewege sie in der Bewegung zu partizipieren, die längst global verankert sei. Bukow kritisierte allerdings, dass die Hizmet-Bewegung sich an der Reform der islamischen Theologie an deutschen Universitäten nur unzureichend beteilige.

Was ich denke, was ich glaubeAuf eine Frage des Moderators antwortete Prof. Bukow, dass Gülen über globale Herausforderungen auf Augenhöhe mit westlichen Intellektuellen diskutieren könne. Gülens Absicht sei, gesellschaftliche Probleme zu lösen und nicht sich in die Politik einzumischen. „Als Intellektueller und Theologe motiviert Gülen die Menschen zu Bildung, doch wie das Geschehen soll, überlässt er uns“, so Bukow.

Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning: „Hizmet-Bewegung muss transparenter werden“

(Aachen, 15.01.2015) Am späten Donnerstagabend kamen ca. 90 Interessierte im Fo3-Hörsaal des Karman-Auditoriums der RWTH Aachen zusammen, um an der Besprechung und Diskussion von “Was ich denke, was ich glaube” teilzunehmen. Die eingeladenen Referenten der Veranstaltung waren Ercan Karakoyun, Vorsitzender der Stiftung Dialog und Bildung sowie Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Marc Hieronimus.

Ercan Karakoyun gab einen kurzen Überblick über die Entstehung der Hizmet-Bewegung in der Türkei. Dabei erklärte er, dass Hizmet zunächst mit der Verbreitung von Tonbändern Fethullah Gülens an Popularität gewann. Spätestens mit der Auswanderung Gülens in die USA, habe die Internationalisierung der Bewegung stark zugenommen. Ercan Karakoyun ging auch auf das Frauenbild Gülens ein, das sich in seinen verschiedenen Lebensabschnitten gewandelt habe, so Karakoyun. Heute betone Gülen, dass Frauen nahezu alle Rollen übernehmen und Richter sowie Staatsoberhaupt werden könnten. Die Tätigkeit der Frau könne keineswegs auf die häusliche Beschäftigung beschränkt sein. Nicht zuletzt betonte Karakoyun, dass Gülen die Auffassung vertrete, dass es notwendig sei, am Menschen zu arbeiten, um soziale Probleme zu lösen.

In der muslimischen Welt werden keine Diskussionen mehr geführt. Der Islam hat in den letzten Jahrhunderten seine reiche Diskussionskultur verloren.

Ercan Karakoyun

Im Anschluss ergriff Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning das Wort und lobte das große Engagement der Hizmet-Bewegung in der Bildungsarbeit. Sie erklärte, wenn sich Hizmet-Schulen durch Qualität und pädagogischem Erfolg behaupten können, werden sie breite Akzeptanz in der deutschen Gesellschaft genießen. Denn die deutsche Gesellschaft habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt und lege großen Wert auf Qualität, anstatt perspektive Urteile zu fällen. Dabei spiele Transparenz eine wesentliche Rolle. Die Hizmet-Bewegung müsse transparenter werden.

Gülen sieht traditionelle Werte nicht im Widerspruch zu modernen Wissenschaften.

Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning

Prof. Dr. Christoph Bultmann: „Gülen sagt, Muslime dürfen andere Lebenswege nicht bewerten“

(Siegen, 12.01.2015) Am Montagabend kamen ca. 100 Interessierte in einem der Hörsäle der Universität Siegen zusammen, um an der Besprechung und Diskussion der neu erschienenen Publikation Fethullah Gülens „Was ich denke, was ich glaube“ teilzunehmen. Die eingeladenen Referenten der Veranstaltung waren Ercan Karakoyun, Vorsitzender der Stiftung Dialog und Bildung sowie Prof. Dr. Christoph Bultmann, der an der Erfurter Universität Bibelwissenschaften lehrt. Dr. Marc Hieronimus hingegen fungierte als Moderater und leitete die Veranstaltung.

Zu Beginn der Veranstaltung erinnerte Dr. Hieronimus an die Opfer des schrecklichen Terrorangriffs in Frankreich und verurteilte im Namen aller Anwesenden den Angriff, der die ganze Welt in Trauer versetzte.

Ercan Karakoyun, der zugleich der Herausgeber von „Was ich denke, was ich glaube“ ist, präsentierte zunächst eine kurze Biografie Fethullah Gülens. Er schilderte die zentralen Lebensabschnitte, die Gülen durchlief und beschrieb, wie er in kurzer Zeit zunächst hohe Popularität in der Türkei und schließlich in der Welt erlangte. Karakoyun führte aus, dass Gülen in jungen Jahren als Prediger und in den 80er-Jahren als Gelehrter bezeichnet wurde. Doch aufgrund seines Wirkens seit den 90er-Jahren werde Gülen vielmehr als muslimischer Intellektueller wahrgenommen, da er sich seither insbesondere für den interreligiösen und interkulturellen Dialog eingesetzt habe.

Prof. Dr. Christoph Bultmann hingegen ging genauer auf die neue Publikation Gülens ein und versuchte anhand ausgewählter Textstellen zentrale Gedanken Gülens herauszuarbeiten. Dabei betonte Prof. Bultmann die eindeutige Absage Gülens an den Terror und zitierte folgende Textstelle: „Die Menschen aber, die einer […] Respektlosigkeit ausgesetzt werden, sollten ihre Reaktionen stets in einer positiven Form zeigen, sollten die Mittel der Wissenschaft und das Recht verwenden, um die Hässlichkeiten aus dem Weg zu räumen. Sie sollten niemals ihren guten Charakter opfern und in ihrem Stil Fehler begehen. Ja, man sollte sich immer zivilisiert verteidigen, ganz gleich, wie die Angriffe aussehen.“ (‚Was ich denke, was ich glaube‘, S.262). Auch in früheren Texten Gülens finde man eine klare Distanzierung von Gewalt und die strikte Verurteilung des Terrors. Aus Gülens Werken heraus lasse sich keine Gewalt ableiten, so Prof. Bultmann. Zudem betonte er die Aussage Gülens, dass Muslime andere Lebenswege nicht bewerten dürften.

Im Anschluss erteilte Dr. Hieronimus dem Publikum die Möglichkeit Fragen zu stellen. Die Referenten wurden auch mit kritischen Fragen und Einwänden konfrontiert, was zu einer lebhaften Diskussion führte.

Genfer Friedenskonferenz

(Genf, 24.10.2014) In der Genfer-Zentrale der Vereinten Nationen kamen auf Einladung der Journalisten- und Schriftstellerstiftung (GYV) und des Dialoginstituts Zürich rund 800 Intellektuelle aus 50 verschiedenen Ländern zu einer internationalen Friedenskonferenz zusammen. Auch der Interkultureller Dialog e.V. war Kooperationspartner der Genfer Friedenskonferenz und fungierte als Berater für interkulturelle Belange.

Genfer Friedenskonferenz 2014-1An der Konferenz nahmen unter anderem prominente Persönlichkeiten wie Prof. Tariq Ramadan von der Oxforduniversität, die Friedensaktivistin und Enkeltochter Mahatma Gandhis, Ela Gandhi und der ehemalige deutsche Botschafter bei den Vereinten Nationen Dr. Heinrich Kreft teil. Die Teilnehmer diskutierten im Schatten der anhaltenden globalen Konflikte darüber, wie eine globale Kultur des Friedens aufgebaut und langfristig aufrechterhalten werden kann. Am Ende der Tagung einigte man sich auf fünf Prinzipien, die einen entscheidenden Beitrag für eine friedvollere Welt leisten könnten: Gerechtigkeit und Vergebung, interkulturelle Bildung, Etablierung friedensstiftender Einrichtungen sowie auf die Bekämpfung von diskriminierendem Gedankengut in sozialen Netzwerken.

Zu Beginn der Konferenz wurde eine Grußbotschaft des muslimischen Gelehrten Fethullah Gülen verlesen, der zugleich Ehrenvorsitzender der Journalisten- und Schriftstellerstiftung ist. In seiner Botschaft betonte er, dass alle Religionen die Absicht hätten, friedfertige Menschen hervorzubringen.

 “Für das leidende Herz und das weinende Auge eines Menschen, der sich dem Ziel, das verlorene Paradies wieder zu errichten, verschrieben hat, ist die Nachricht, dass Hoffnung für den globalen Frieden besteht, das schönste Geschenk.“

Fethullah Gülen

Prof. Thomas Michel von der Georgetown-Universität betonte die Bedeutung von Gerechtigkeit und Vergebung. Michel erklärte, dass diese zwei Faktoren zur Schaffung einer Kultur des Friedens zwar unentbehrlich sind, jedoch Menschen erst dann vergeben können, wenn Gerechtigkeit herrsche. Zudem könnten aneinander befeindete Gruppen sich gegenseitig erst dann vergeben, wenn sie sich bereit erklärten, in einen Dialog zu treten.

Genfer Friedenskonferenz 2014-2

Gunnar Johan Stallsett und Tariq Ramadan

Der Vorsitzende der Journalisten- und Schriftstellerstiftung Mustafa Yeşil hingegen argumentierte, dass die Zivilgesellschaft eine friedensstiftende Vorreiterrolle übernehmen könne. Tariq Ramadan von der Oxford Universität sprach wie folgt: “Jeder sollte das Recht haben, seine Religion zu lernen und zu praktizieren. Und jeder sollte die Fehler von denen, die seiner eigenen Religionsgemeinschaft angehören, verurteilen und ablehnen können. Ich als Muslim, verurteile und lehne den Terror des sogenannten IS ab.“ Gunnar Johan Stallsett, ein norwegischer Politiker, Theologe und Mitglied des Nobel-Preis-Gremiums, warnte, dass die Religionen vor der Gefahr stünden, von fundamentalistischen Tendenzen in Gewahrsam genommen zu werden.

Auch die zunehmend steigende Bedeutung und Rolle der Medien wurde intensiv thematisiert. Hierzu erklärte Mustafa Yeşil, dass in der heutigen Gesellschaft, Medien die wichtigste Rolle bei der Informationsbeschaffung spielten. Deshalb sollten Medien ihren Einfluss verantwortungsvoll nutzen, um Konflikte nicht heraufzubeschwören. Der südkoreanische Journalist Myung-bok Bae entgegnete, dass die Medien im Jahrhundert der Technologie, den Fokus auf die schnelle Weitergabe von Informationen und Nachrichten gelegt habe, anstatt auf den Wahrheitsgehalt und die Vertrauenswürdigkeit von Informationen zu achten. Bae fügte hinzu: “Falsche Informationen verstärken Vorbehalte gegen andere Gesellschaften.“

Botschafter Dr. Heinrich Kreft allerdings stellte in Anbetracht der andauernden Kriege und Konflikte die Schwierigkeit heraus, über das Thema Frieden zu sprechen. Dennoch teilte Dr. Kreft die Auffassung der Vorredner und betonte seinerseits die Wichtigkeit friedensstiftender Bemühungen.

Die Genfer Friedenskonferenz fand am 24. Oktober, Tag der Vereinten Nationen, statt und endete mit einer Abschlusserklärung der Teilnehmer, die folgenden Titel trug: „Die Zivilgesellschaft mobilisieren, um den Frieden zu errichten“.

Genfer Friedenskonferenz 2014