Schöpfung bewahren – ein interreligiöses Gespräch

Reihe "Interreligiöser Dialog"

[title size=“2″]Kontext[/title]
Das interreligiöse Gespräch Schöpfung bewahren ist eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes „ikult unterwegs in Sachen Klimaschutz“. Im Rahmen unseres 2. Klimaprojektes wollten wir wissen: Was sagen die Bücher Koran und Bibel zum Thema Verantwortung für unsere Umwelt? Interreligiöser Dialog als Beitrag zum Umweltschutz.

[title size=“2″]Inhalt[/title]

Umweltschutz bezeichne, so die Auffssung an diesem Abend, ganz allgemein den Schutz der „Umwelt“ (,die den Menschen umgebende Welt) vor ihrer Schädigung und Zerstörung. Es wurde aber in diesem Kontext als passender empfunden, diese anthropozentrische Bezeichnung durch den Begriff „Schöpfungsverantwortung“ für die von Gott geschaffene Welt zu ersetzen.

Dass Umweltschutz notwendig ist, wird heute niemand mehr ernsthaft bestreiten. Dies, so meinten die Anwesenden, werde auch in Koran und Bibel deutlich.

Herr Aker nannte einige Suren, die vor Augen führen, dass wir aus Sicht der beiden Religionen Islam und Christentum, als Menschen und als Gläubige aufgefordert sind, schonend mit unseren Lebensgrundlagen und Mitmenschen umzugehen, gerade auch hinsichtlich des Verdienstes, um in das Paradies einzugehen.

In der Bibel steht beispielsweise:

„Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“1. Buch Mose 2 (Genesis), Vers 15.

„Bebauen und bewahren“ heißt nicht zerstören, sondern schonend als Lebensraum erschließen, sodass auch spätere Generationen noch eine lebenswerte Umwelt vorfinden. Darin waren sich die Anwesenden einig. Dieser Auftrag beziehe sich auf die ganze Erde. Die Erschließung müsse immer in der Verantwortung vor Gott geschehen, nicht in der selbstherrlichen Tyrannei des Menschen über die übrige Schöpfung, so kamen die Anwesenden überein. Denn die Erde gehört laut der Bibel Gott (vgl. 3. Mose 25, 23); der Mensch ist lediglich ihr Verwalter (vgl. Ps. 8, 5 ff.).

In diesem Sinn wurde auch das „Untertanmachen“ der Erde und das „Herrschen“ über die Mitgeschöpfe des Menschen verstanden (vgl. 1. Mose 1, 26.28). Der Mensch sei zware zum gerechten und liebenden Herrscher über die Erde bestimmt und soll damit Abbild der Gerechtigkeit und Liebe Gottes sein. Er habe aber keinen Zerstörungs-, sondern einen Verwaltungs- und Erhaltungsauftrag.

Die Zitate aus Bibel und Koran waren für alle Anwesenden sehr inspirierend und regten zu einer intensiven Diskussion an.

[title size=“2″]Rahmendaten[/title]

Veranstaltungsort und –datum: Interkultureller Dialog e.V., Niehler Str. 308, 02.03.2013

Insgesamt waren 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen anwesend. Als ReferentINNen sprachen:

Luise Benedens
Studienrätin a.D. eines Katholischen Gymnasiums in Düsseldorf mit den Fächern Katholische Religion und Deutsch
Dr. Uta Schmitz
Biologin und Kulturwissenschaftlerin
Alpaslan Aker
Mitglied des islamischen Kreises um den Islamwissenschaftler Sami Alphan