Deutscher Dialogpreis 2014

Der diesjährige Deutsche Dialogpreis wurde unter dem Motto „Menschen bauen Brücken“ verliehen. Der Bund Deutscher Dialog Institutionen (BDDI), dem auch der Interkultureller Dialog e.V. angehört, würdigte am 04.11.2014 in Berlin vier ausgewählte Personen, die innerhalb der Gesellschaft einen besonderen Beitrag für den interkulturellen Dialog leisten.

Die diesjährige Preisträgerin für die Kategorie “Wissenschaft und Bildung“ ist Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu. Sie ist eine der Konrektoren der Universität Bremen und setzt sich insbesondere dafür ein, dass Multikulturalität und Multilingualität nicht als Gefahr, sondern vielmehr als eine Bereicherung für die deutsche Gesellschaft betrachtet wird.

„Wenn man genau hinschaut, gibt es sehr viele Dinge, die wir als Menschen gemeinsam haben. Diese Gemeinsamkeiten trennen uns nicht, sondern bringen uns zusammen.“

Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu

Deutscher Dialogpreis 2014

Deutscher Dialogpreis 2014

Der BDDI würdigte für die Kategorie “Literatur“ den bekannten Schriftsteller Dr. Navid Kermani. Er selbst konnte bei der Preisverleihung nicht anwesend sein, wurde jedoch von seiner Frau Prof. Dr. Katajun Amirpur mehr als würdig vertreten. Die Rede von Navid Kermani im Bundestag zur Feierstunde „65 Jahre Grundgesetz“ sorgte für Aufsehen, da er die Entwicklung von Grundrechten und Freiheiten in der Bundesrepublik Deutschland aus Sicht eines Migranten eindrucksvoll veranschaulichte.

Für seine mehr als 13 Jahre andauernde Arbeit im christlich-islamischen Dialog bekam Dr. Thomas Lemmen den Dialogpreis in der Kategorie „Interreligiöser Dialog“ vom Bund Deutscher Dialog Institutionen überreicht. Dr. Lemmen ist ehrenamtlicher Geschäftsführer der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG e.V.) und ist im Kölner Raum eines der bekanntesten Gesichter des interreligiösen Dialogs.

„Interreligiöser Dialog bedeutet für mich, dass Menschen unterschiedlichen Glaubens sich begegnen, über ihren Glauben sprechen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede entdecken. Auf dieser Grundlage sollen sie aneinander verstehen und ihr Verhältnis zueinander verbessern und verändern.“

Dr. Thomas Lemmen

Schließlich wurde der Deutsche Dialogpreis 2014 in der Kategorie „Lebenswerk“ an Rabbiner Dr. Tovia Ben Chorin verliehen. Er ist Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und engagiert sich bereits seit Jahren für den jüdisch-christlich-islamischen Dialog.

„Mauern, die wir nicht sehen, sind gefährlicher, als die, die wir sehen.“

Dr. Tovia Ben Chorin

Ins Leben gerufen wurde der Deutsche Dialogpreis bereits im vergangenen Jahr. Der Bund Deutscher Dialog Institutionen will damit ein Zeichen für die Bedeutung und Wichtigkeit des Dialogs innerhalb der Gesellschaft setzen. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, durch den Dialog Brücken zu bauen und gegen Vorurteile anzugehen“, so der Generalsekretär des BDDI Eyüp Beşir in seiner Eröffnungsrede.

Deutscher Dialogpreis 2014

V. l. n. r.: Rüdiger Sorge (Vorstand ikult e.V.), Preisträger Dr. Thomas Lemmen, Prof. Dr. Katajun Amirpur, Dr. Rolf Mützenich, Prof. Dr. Josef Freise und Hasan Dağdelen (Geschäftsführer ikult e.V.).

Deutscher Dialogpreis 2014

Es ist wieder soweit: Am Dienstag, den 04.11.2014, wird in Berlin zum zweiten Mal der Deutsche Dialogpreis verliehen.

Der große Preis für das Engagement im interkulturellen und interreligiösen Dialog wird vom Arbeitsbündnis Bund Deutscher Dialog-Institutionen – BDDI verliehen und ist mit je 3000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet dieses Jahr im Steigenberger Hotel am Kanzleramt statt.

Die 15 Dialogvereine, die sich zum Arbeitsbündnis Bund Deutscher Dialog-Institutionen – BDDI vernetzt haben, ehren mit dem Deutschen Dialogpreis 2014 erneut Personen und Institutionen, die sich in besonders herausragender Weise um den interkulturellen und interreligiösen Dialog in Deutschland verdient gemacht haben.

Der Interkultureller Dialog e.V. (ikult e.V.) ist Teil des BDDI und auch in diesem Jahr wieder Kooperationspartner des Deutschen Dialogpreises.

In diesem Jahr wird der Preis an den Orientalisten und Schriftsteller Dr. Navid Kermani, an den Referenten für Islamfragen des Erzbistums Köln, Dr. Thomas Lemmen, an den Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Rabbiner Dr. Tovia Ben Chorin, und an die Professorin für Erziehungswissenschaften der der Universität Bremen, Frau Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu verliehen.

Für den Abend werden über 200 Gäste erwartet. Wir freuen uns auf dieses ganz besondere Event, das, wie bereits 2013, von dem Kulturliebhaber, Autoren und bekannten Fernsehmoderatoren Meinhard Schmidt-Degenhard moderiert werden wird.

Deutscher Dialogpreis 2013

(Berlin) „Deutschland verändert sich.“ Der Bund Deutscher Dialog-Institutionen – BDDI vergab unter diesem Motto am Abend des 21.11.2013 in Berlin im AXICA-Kongress Center vor 210 Gästen erstmals den Deutschen Dialogpreis in 5 Kategorien.

Der Interkultureller Dialog e.V. (ikult e.V.) – selbst Teil des Bündnisses Deutscher Dialog-Institutionen – BDDI und Kooperationspartner bei der Veranstaltung – war in entscheidenden Bereichen an der Vorbereitung  des Events mit beteiligt. Eine Übersicht über alle beteiligten Mitglieder des BDDI finden sie hier.

Für ihr herausragendes Engagement für den interkulturellen und interreligiösen Dialog wurden ausgezeichnet (Foto: von rechts nach links): In der Kategorie Kunst, Kultur & Literatur der Schriftsteller und Künstler Feridun Zaimoglu; für sein Lebenswerk, der  Shoa-Überlebende und ehemalige Sprecher der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden-Württemberg, Meinhard Tenné (Vertreten durch seinen Sohn Jan Tenné); in der Kategorie Politik Frau Dr. Cornelia Pieper, Staatsministerin  im Auswärtigen Amt; in der Kategorie Soziales Engagement der gemeinnützige Verein Interkultureller Rat Deutschland e.V. (vertreten durch seinen Gründer und 1. Vorsitzenden, Dr. Jürgen Miksch); und in der Kategorie Interreligiöser Dialog der katholische Theologe Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel. (Videos)

Meinhard Tenné setzt sich seit fast 60 Jahren immer wieder dafür ein, dass sich Juden, Christen und Muslime im Alltag auf Augenhöhe dialogbereit begegnen.

„Da keiner von uns Menschen etwas dafür kann, wo er geboren wurde, wie  er aussieht, welcher Religion und Nationalität er hat und in welche  Gesellschaftsschicht er hineingeboren wurde, sollten wir uns  gegenseitig verstehen lernen und auch lernen, uns, so wie wir sind, zu  akzeptieren – im Bewusstsein, dass wir alle Geschöpfe des Einen sind.“  (Meinhard Tenné)

Dialogpreis

Die Möbiusschleife – Symbol für Tugenden und Bemühungen um den interkulturellen und interreligiösen Dialog

Für eben diesen Respekt gegenüber dem anderen Menschen, für dieses Engagement für den Anderen und die Andere, möchte der BDDI mit dem Deutschen Dialogpreis ein Zeichen setzen. Auch für die Mitglieder des ikult e.V. sind die PreisträgerInnen in Ihrem Engagement und in Ihrer Haltung persönliche Vorbilder geworden.

Der Deutsche Dialogpreis wurde vom Bund Deutscher Dialog-Institutionen – BDDI ins Leben gerufen, um Menschen und Institutionen zu ehren, deren Schaffen nach Ansicht des BDDI und der Mitglieder der in ihm organisierten Vereine im interkulturellen und/oder interreligiösen  Dialog eine inspirierende und motivierende Wirkung entfaltet.

Der BDDI ist ein Arbeitsbündnis (Image-Film)Es besteht mittlerweile aus 15 Vereinen, die sich zur Hizmet-Bewegung zugehörig fühlen. Die Hizmet-Bewegung gründet sich auf den Hizmet-Gedanken des türkischen  Islamgelehrten Fethullah Gülen. „Hizmet“ ist Türkisch und bedeutet „Dienst“. Im Zentrum dieses Gedankens steht der Dienst an der Gesellschaft, vor allem durch die Pflege des Dialogs zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschichte und Religion auf einer gemeinsamen Basis universeller Werte, unter Beachtung der Menschenrechte, sowie unter Beachtung von Demokratie, Gleichstellung der Geschlechter,  Achtung vor dem Rechtsstaat und dem Gesetz in Deutschland, sowie Toleranz und Akzeptanz des/der Anderen.